Reparatur einer GU10 LED Lampe

Da will man mal auf LED Technik umsteigen und um das Ganze erstmal ausgibig zu testen, holt man sich die billigsten Lampen mit der größten Leistung nachhause. Logisch! Was man wieder daraus lernt, ist das einem der Geiz irgendwann einmal das Leben kostet.

Was war passiert?
Ich hatte mir wie oben beschrieben 10mal 3x3Watt GU10 LED-Lampen bestellt. Als diese ankamen direkt in die Leuchte geschraubt und alles schien mir perfekt. Gute Lichtausbeute bei grade mal 45Watt. Im Vergleich zu vorher, mit den herkömmlichen Leuchtmitteln, lag der Verbrauch bei 250Watt.
Allerdings ging bereits nach einer Woche die erste Lampe kaputt. Nach einer weiteren Woche die nächste. Die Lampen hatten gerade mal eine Betriebsdauer von 20-30 Std., was dementsprechend ärgerlich war.

Und warum Lebensgefährlich?
Vergangenen Abend saß ich an meinem PC und schaltete das Licht wieder ein, da ich die defekte Lampe erst am nächsten Morgen auswechseln wollte. Bis mir auf einmal von oben etwas entgegen kam. Ich guckte nach oben und da lächelten mich die kompletten Innereien der Lampe an. Die andere Hälfte war runtergefallen. Natürlich sofort die Stromzufuhr gestoppt und die Lampe raus geschraubt. Allein beim schrauben habe ich mir die Finger fast Verbrannt. Enorm heiß geworden das gute Stück :) . Gut das mir das Ding nicht die Bude abgefackelt hat. Komplett weggeschmolzen!

Schlussendlich überwog die Neugier dem Ärger und ich wollte mir die Lampen mal genauer angucken. Da die Komponenten der LED-Lampe lediglich miteinander verschraubt waren, lies sie sich einfach auseinanderbauen. Es dauerte nur einen Bruchteil einer Sekunde und mir wurde sofort bewusst warum die Lampen ihren Dienst versagten.
Für die 5 Euro pro Lampe sollte ich auch die entsprechende Qualität bekommen. Nämlich gar keine! Die Lötstellen sahen katastrophal aus. Und der Fehler war sofort erkennbar. Es waren weder die Elektronik noch die kleinen High-Power-Leds defekt. Es hatte sich lediglich durch die Wärme die Lötstelle für die Masse gelöst.
Gut das ließ sich zum Glück einfach reparieren. Kurzerhand die Lötstation ausgepackt und das kleine stück Leitung wieder richtig angelötet. Und „oh Wunder“ die Lampe funktionierte wieder wie vorher.

Mein Fazit:
Geiz ist geil, kann aber auch tödlich enden. Und Produkte aus China die zu Spottpreisen angeboten werden, haben grundsätzlich auch die entsprechende Qualität. Da nützt einem auch CE, RoHS… und die ganzen anderen Qualitäts-Sigel nix, wenn einem die Lampe unterm Hintern bzw. überm Kopf wegschmilzt.
Die Nächsten Lampen die ich kaufen werde, werden dann wieder welche von namhafteren Herstellern sein. Wobei die auch aus China kommen und mit 20-40€ PRO LED-Lampe ziemlich teuer sind.

P.s.: Wer noch ein wenig mehr Infos zum Inhalt dieser Lampen braucht, wird sich evtl. hierfür noch interessieren:


Dieser Beitrag wurde unter Basteln, Reperatur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten auf Reparatur einer GU10 LED Lampe

  1. Andreas sagt:

    Hallo,
    habe gleich mal meinen defekten LED Spot auseinander genommen.
    Die Schaltung gleicht wirklich zu 100% den gemachten Bildern.
    Allerdings habe ich ein 5x 1W Led Spot, zumindest stand das in der Beschreibung *g*.

    Die Lampe fing an zu blinken und kurz danach ist sie ausgegangen, eine Idee wo ich den Fehler suchen kann?

    Ps.
    Habe bei meinen Lampen noch Wärmeleitpaste hinter den Led Träger gemacht, was bei der Hitzeverteilung durchaus geholfen hat.
    In einer anderen Version eines meiner Spots war Wärmeleitpaste sogar schon da.

    Gruß Andreas

  2. Andre sagt:

    Hallo,
    eine Möglichkeit wäre es, die LEDs mal einzeln zu testen. Parallel dazu eine spannung drauf geben und sehen ob sie es noch tun.
    Die Warscheinlichkeit das alle 5 LEDs gleichzeitig defekt sind scheint mir bei dieser Art von Lampen recht unwarscheinlich. Aber nichts ist unmöglich…
    Evtl. noch einmal andere Lötstellen genau begutachten, da es insgesamt sehr heiß im Gehäuse war, könnte sich überall etwas gelöst haben: Sprich durchgang prüfen.
    Zu guter letzt kann es auch einfach sein, dass die kleine Platine einen weg hat. Dieses Teil zu wechseln macht dann wiederum wenig Sinn.

    Was ich machen würde, wäre es die Lampe auseinandergebaut an Netzspannung legen und messen ob an den LEDs noch die Versorgungsspannung ankommt, oder ob dies nicht mehr der Fall ist und demzufolge die Platine schrott ist.
    Da dies hier öffentlich ist, muss ich allerdings darauf hinweisen das dies bitte NIEMALS ohne das nötige Know-how und die entsprechenden Gerätschaften passieren darf! Der Umganag mit 230VAC ist trotz unseren RCDs kein Spiel.

    Mfg Andre

  3. Dennis sagt:

    Hallo, guter Erfahrungsbericht! Ich bin auch etwas geplagt von defekten GU10-LED-Strahlern. Mir sind 2 Stück kaputt gegangen. Bzw. so richtig kaputt sind sie ja nicht, nur ist das Problem: nach einer Weile begannen die Spots im Betrieb zu blinken. Ich also die Teile aufgeschraubt, alles begutachtet aber keine schlechte Lötstelle erkannt. Sogar etwas Wärmeleitpaste sitzt direkt unter der Leiterplatte der LED’s zum Kühlkörper hin. Nun werde ich die Lampe mal so testen, also geöffnet in die Fassung hängen und gucken, ob sie wieder anfängt zu blinken. Wenn sie dies dann aber nicht mehr tut, muss ich wohl mal gucken, wie es mit der Wärmeableitung aussieht und ggf. noch ein wenig W-Paste verteilen… Oder gibt’s mittlerweile schon andere Tipps zu diesem Problem?

    Gruß
    Dennis

    • Andre sagt:

      Hallo,
      also was ich bis jetzt feststellen konnte ist, dass die Leds selber bis jetzt keinerlei Probleme verursachten. Mit einer Batterie sowei einem kleinen Vorwiderstand, hab ich die auf der Platine festgelötete LED selber getestet und dort funktionierten sie absolut fehlerfrei. (Auch bei meinem komplett zerschmolzenen Exemplar hab ich die LEDs ausgelötet und einfach in anderen Projekten verbaut und dort klappen sie nach wie vor wunderbar.
      Meiner Meinung nach liegt die Hauptursache in der Schaltung davor. An dem kleinen Gleichrichter und Trafo für die Gleichspannungsversorgung und dem kleinen IC-Treiber. Da kann man allerdings nur sehr wenig tun. Eventuell wird diese Platine auch einfach zu warm und der Treiberbaustein spinnt rum. Oder aber bei mehreren Spots werden sogar zu viele Oberwellen erzeugt womit die Lampen nicht mehr klarkommen. Die möglichen Fehlerursachen sind da sehr breit gestreut.

      Ich werde es auch in naher Zukunft an ein paar anderen LED-Spots mal genauer beobachten. Wenn sich neue Erkenntnisse auftun, werde ich sie hier veröffentlichen.

      Mfg
      Andre

Hinterlasse einen Kommentar zu Andre Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *


+ zwei = neun

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>